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Weldons
Erwachen von Phyllis Nagy
In der heißesten Nacht des Jahres treffen sie aufeinander:
Marcel, der Transvestit mit der männlichen Ausstrahlung, das
lesbische Pärchen Jaye und Tilly, die darauf stehen, sich Beleidigungen
an den Kopf zu werfen, und Natty, der Feigling, Lügner und
Lampenverkäufer, dessen Freund Jimmy vor kurzem ermordet wurde.
Diesen Mord haben alle mitangesehen. Tatenlos. Was hätten sie
auch schon tun können? Dies verbindet sie, drängt die
Außenseiter in eine Zwangsgemeinschaft, denn seit dem Mord
ist nichts mehr wie es war: alte Lebensmuster und lügen
funktionieren nicht mehr, brennende Fragen tauchen auf.
Die Nähe zum Tod stellt das Leben in Frage. Unbarmherzig und
ohne Umschweife. So unbarmherzig wie die Hitze, die in nicht mehr
messbare Höhen steigt. New York verglüht, Brücken
stürzen ein, Autos und Flugzeuge explodieren. Es gibt kein
Versteck, keinen Ausweg aus der Hitze, sie müssen sich ihr
stellen.
Aus Rückblenden und Wiederholungen entspinnt sich eine surreale
schwarze Komödie
über Menschen, die sich selbst und anderen fremd sind, Veränderungen
hassen und doch genau mit diesen fertig werden müssen. Es ist
ein Stück über verpasste Chancen, verpatzte Beziehungen
und die Chance, beim nächsten Mal doch alles anders machen
zu können.
Die gebürtige Amerikanerin Phyllis Nagy kam 1992 nach der Fertigstellung
von "Weldon Rising" nach London und lebt und arbeitet
seitdem in Großbritannien. Im gleichen Jahr hatte das Stück
Uraufführung am Royal Court Theatre.
Inzwischen ist sie in England bekannt, berühmt und preisgekrönt
und schreibt u.a. für die Royal Shakespeare Company. Immer
wieder sucht sie sich Themen am Rande der Gesellschaft und der Realität.
"Phyllis Nagys Stücke sind komisch und furchtbar, absurder
Realismus, sie handeln von großen alten Gefühlen, im
kleinen Kostüm des Mittelmaßes. Ob "The Strip",
"Weldons Erwachen", "Schmetterlingskuss" und
"Verschwunden" Phyllis-Nagy-Charaktere kommen aus
dem zerfallenden Proletariat, aus der dienstleistenden unteren Unterschicht
der großen Städte, Elende auf der Suche nach Sinn und
Bedeutung.
[...] Nagys Dramen spielen dort, wo die große kaputte Welt
und die kleinen unreinen Gefühle zusammenstoßen, ausgestattet
mit dem wichtigsten Taufgeschenk des Dramatikers: dem bösen
Blick und der Liebe zu seinen Figuren." (Berlin Online)
Regie: Andrea Thiesen - Regisseurin von "Bernarda Albas Haus"
(2001) und "Der Unbestechliche" (2000)
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Ab 9. Oktober |
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Beginn:
jeweils 20.15 Uhr
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