|
|
Hamlet
von William Shakespeare
Krtitik des GT vom 01.08.2002:
Mann,
ist das heiß in Dänemark - fast wie in St. Tropez",
entfährt es dem weitgereisten Edelmann Laertes (Raffael Hoffmann)
beim Federballspielen mit seiner geliebten, tugendhaften Schwester
Ophelia (Dinah Loerke). Angesichts der
saunaähnlichen Temperatur, die während der Premiere von
William Shakespeares Tragödie Hamlet" im Theater
im OP am Dienstag herrschen, erntet der jungen Mann große
Zustimmung und Gelächter.
Das Programmheft kurzerhand in Papierfächer umgewandelt, lässt
sich das Publikum im bis auf den letzten Platz besetzten alten Operationssaal
nicht vom Theatergenuss ablenken. Denn ein Genuss war es, den jungen
Schauspielern zuzusehen, deren Professionalität, emotionale
Spielweise und Spaß am Spielen das Publikum in den Bann zogen.
Die Bühnenfassung des Stücks, die überwiegend auf
der Übersetzung von August Wilhelm Schlegel beruht, ist frei
überarbeitet und teilweise modernisiert worden. Da wird schon
mal zwischen der Königs- und der Springerfigur auf dem Schachbrett,
welches die Bühne ist, gerappt, getanzt und gespielt.
Dabei ist es dem Regisseur Vahagn Maloyan gelungen, den Klassiker
teilweise in die heutige Zeit zu verlegen, ohne dass etwas von der
Einzigartigkeit und der Intensität des Stücks verloren
geht.
Und selbst für den Shakespearebewanderten gibt es immer wieder
noch die eine oder andere große Überraschung zu entdecken.
Eine Glanzleistung. Herrlich, wie der ständig furzende Polonius
(Ralf Beuermann), die verzweifelt-verbitterte Königin Gertrude
(Wiebke Schwarzrock) und der zerzaust wirkende König Claudius
(Ingo Mesche) zusammen Boules spielen. Talent beweist auch Winfried
Goos als Hamlets treuer Freund Horatio.
Güldenstern und Rosenkranz (Catharina Bonnemann und Veronika
Müller), von Shakespeare als Studienfreunde Hamlets gedacht,
die hier als hawaiikleidchentragende Gespielinnen des Königssohns
auftreten, sind wahrlich schön öbszön. Allerdings
wäre aus ihren Rollen mehr herauszuholen. Timo Egemann dagegen
brilliert als toller Hamlet, sein Mienenspiel und die
emotionale Tiefe, die er der Rolle gibt, beeindrucken. Ophelia wirkt
zunächst sehr zart und blass gegen seine Schauspielkunst. Doch
nach der Pause, bereits dem Wahnsinn verfallen, glänzt auch
sie mit ihrem wirren Spiel und Gesang.
Ein besonderes Vergnügen bereiten dem Publikum außerdem
die beiden hutzligen Totengräber (Marc Ende und Christian Kohlhofer),
sie sind wunderbar skurril. Zusammen mit den Wächtern Marcellus
(Stephan Hoben) und Bernardo (Alexander Rahm), Hans Helmers als
Speichel leckender Osrich und Henriette Hein-Kreikenbaum als Hofdame
zeigen die Schauspieler eine großartige Teamleistung und bereiten
ein wunderbares Theatervergnügen.
Maike Kneba
|
Ab 9. Oktober |
Hingehen - Zuschauen - Mitmachen |
Gönn dir |
|
DI.,
30.07.
|
DO.,
01.08.
|
FR.,
02.08.
|
SA.,
03.08.
|
MO.,
05.08.
|
DI.,
06.08.
|
MI.,
07.08.
|
FR.,
09.08.
|
SA.,
10.08.
|
SO.,
11.08.
|
Am
11.08. als Open Air auf dem Campus
Beginn: jeweils 20.15 Uhr
|
|