ThOP-Jubiläum 2014
aktuell | spielplan ¦ karten | mitmachen | fundus | gästebuch | fördern | studieren | über uns | shop
Partner/Förderer | newsletter-abo | dramatiker*innenwettbewerb | audiobühne | kontakt | impressum
Akzeptieren

Auch diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.

: : Dienstag, 23. April 2024 : :

Das GT meint zur Premiere:

Fließende Grenzen vermeintlicher Realitäten
Szenen aus sechs bekannten Theaterstücken machen die sehenswerte Werkschau “Wie es uns gefällt" des Theaters im OP aus.

Will man einen roten Faden zwischen den Szenen entdecken, dann ist ihnen gemeinsam die Suche nach Identitäten und der Bruch zwischen Sein und Schein. Menschen versuchen, vermeintliche Realitäten zu retten und noch im Absurden und Niederschmetternden eine menschliche Würde zu wahren. Wer krank, vielleicht wahnsinnig, verrückt oder nur entrückt ist, wer vermeintlich normal und bodenständig durchs Leben geht: Die Grenzen fließen, und die Personen werden von den Ereignissen überrollt. Sie reagieren statt zu handeln, sie flüchten, wenn sie sich dem Leben stellen sollen. Und sie belügen die Mitmenschen ebenso plump wie sich selbst.

Sechs Szenen á einer halben Stunde haben Regie-Neulinge unter dem Titel “Wie es uns gefällt“ auf die Bühne im Theater im OP (ThOP) gebracht - ohne sich dabei von vermeintlich großen Namen abschrecken zu lassen. Liebevoll und zielsicher vorbereitet wurden die Regie-Debütanten von Jürgen Stenzel, der sie seit einem halben Jahr durch das Projekt “Regieführen" leitete. Heraus gekommen sind mutige und energiegeladene Stücke, jedes für sich nachdenkenswert. Und trotz mancher Linie, die sie verbindet, sind sie doch alle ganz unterschiedlich.

Den Anfang macht die bedrückende Regiearbeit von Eike Johannes Lucas zu Dieter Mooskannes “Reales Ende". Ein Stück um Verantwortung und Verlassenheit: “Die Leere soll eine Lehre sein."
Menschliche Abgründe führen die “Präsidentinnen" nach Werner Schwab vor - unter der Regie von Julia Sfalanga. Die kurze Szene am Küchentisch ist mit der rau-grantelnden Mona Meinshausen, mit Kirstin Herold (als zickig-promiske Grete) und Henriette Hein-Kreikenbau als naives Mariedl klug besetzt.
Wer Shakespeare sagt und Hamlet bringt, zeigt Mut. Steffi Burmeister wagt sich an den Klassiker und hat eine komprimierte Hamlet-Ophelia-Tod-und-Wahnsinn-Inszenierung abgeliefert - mit Lissi Fromme als expressiver Ophelia.
Spärliche Requisiten, Licht- und Schattenspiele und geschickte Einspielungen führen die Zuschauer durch die Handlung, lotsen von Liebe zu Wahn. Eher konventionell kommt “Der Kammersänger" von Frank Wedekind daher, den Margret Henkel stringent in Szene setzt. Konzentriert auf die Schlussszene des Dramas zeigt sie biedere Kleingeiste zwischen Feigheit und Illusion.
Nora Heinicke hat einen sperrigen, zähen Stoff gut umgesetzt: Eugéne Ionescos “Die kahle Sängerin", das Stück über die Entfremdung zweier Menschen durch die Gleichtönigkeit des Lebens. Valentin Alpers und Nina Lawrenz (beide überzeugend zwischen Monotonie und sinnentleerter Euphorie) geben das verheiratete Paar, das sich in der Gewohnheit nicht mehr wiedererkennt.
Den Abschluss setzt die Regiearbeit von Zsuzsa Pavelka zu Slawomir Mrozeks “Auf hoher See", getragen von den Figuren, dem Dicken (Heinrich Baxmann als glatt-fieser Egomane, der von historischer Gerechtigkeit faselt), dem brav-gescheitelten Opfer Friedmann Reinhard und Florian Schipka als devotem Opportunisten. Ein wunderbar, leicht klamaukiger Abschluss eines anregenden und vielseitigen Theaterabends.

Verena Leidig GT vom 17.02.2004


Schattenseiten
Ab 9. Oktober
Infoabend
Hingehen - Zuschauen - Mitmachen
Shirts fuer alle
Gönn dir


Andorra
Ab 13. September
Suburban Motel
Ab 10. August
Blick zurück
Mehr in unserem Fundus


FR., 13.02.
SA., 14.02.
DI, 17.02.
MI., 18.02.
FR., 20.02.
SA., 21.02.
Beginn : jeweils 20.15 Uhr




Die letzte Änderung war am: 19.02.2004
Time: $time
IP: $ip
Referer: $referer
Browser: $browser

"); //using the fputs() function fclose($fp); //closing the function */ ?>