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: : Dienstag, 23. April 2024 : :

Dilemma um Emma

Dessous im Dschungel - GT zur Premiere

„Dilemma um Emma" von Fabian Hebestreit ist ein vergnügliches Stück über das Innenleben des Theaters. Das Musical wurde am Sonnabend im Theater im OP uraufgeführt.

Die Sache ist vertrackt. Das Mansfield-Theater am Broadway liegt in den letzten Zügen. Chefin Elisabeth Mansfield hat eh keine Freude an den sündhaften Dingen, die heutzutage auf Bühnen gezeigt werden, und will sich bald mit ihren drei Möpsen - bissige Tölen namens Euripides, Sophokles und Aischylos - aufs, Land zurückziehen. Doch bevor sie das Etablissement verkauft, wagt sie eine allerletzte Produktion: Jane Austens „Emma" in einer Theaterfassung.

Das ist die Ausgangssituation für Fabian Hebestreits Musical „Dilemma um Emma", das am Sonnabend im Göttinger Theater im OP in der Regie des Autors das Licht der (Bühnen-)Welt erblickte. Thema des Stückes ist, um es zu präzisieren, ausschließlich das Dilemma und keinesfalls Emma.

Echte und gespielte Gefühle

Denn zwei vergnügliche Stunden lang geht es vor allem um die Besetzung der Rollen, um den Umgang mit der Presse, um echte und gespielte Gefühle, aber nicht um Jane Austen. Das macht auch gar nichts: Schließlich ist das Innenleben des Theaters ein hervorragender Bühnenstoff, wie etwa das Musical „Kiss me Kate" schon vor mehr als fünfzig Jahren bewiesen hat.

Natürlich meistert Regisseur Jack Mirror (hübsch eitel: Dennis Golm) letztlich all die Schwierigkeiten, die sich der Realisierung von „Emma" entgegenstellen. So muss etwa die Handlung in den Dschungel verlegt werden, damit Unterwäschefabrikant Mr. Willoughby, Geldgeber der Produktion (schön schmierig: Michael Belz) seine Dessous wirkungsvoll präsentieren kann. Und seine Nichte Heather (herzzerreißend naiv: Stefanie Will), die er dem Ensemble aufdrückt, entpuppt sich als Hochbegabung, jedenfalls im Stück.

Seinen Reiz erhält das Stück durch die witzigen, anspielungsreichen Dialoge. Vor allem Virginia Daily, die als Theaterkritikerin der New York Times die Probenarbeit verfolgt, kann mit bissigen Pointen um sich werfen. Das tut Alina Tiews mit viel Charme und Überzeugungskraft.

Eine Handvoll Songs (die man mit anderem Text woanders schon mal gehört haben mag) lockern den Abend auf, für den die Bezeichnung „Musical" vielleicht ein bisschen zu hoch gehängt ist. Die Gesangskunst ist im Ensemble ungleich verteilt: Die Herren haben weniger davon abbekommen als die Damen, von denen Julia Hihn in der kleinen Rolle der Susan mit viel Schalk und angenehm flexibler Stimme auffällt. Aber auch Juliane Ritzka, als Daisy Blue mit der Rolle der Emma betraut und in Souffleur Martin verliebt (hintergründig trottelig: Marco Schmidt), kann mit ihrem zart-unschuldigen Gesang die Herzen der Zuschauer rühren.

Portion Selbstverliebtheit

Den Möchtegern-Star Elton O'Sullivan spielt Daniel Vollmar mit der richtigen Portion Selbstverliebtheit. Christiane Heddergott als Samantha Jones führt ihren Kollegen vor, wie schön gepflegtes Sprechen sein kann. Björn Lorenz ist der fotografierende Hundenarr Jimmy, Laura Hartz sorgt als bühnengeile Maskenbildnerin Fran für abgedreht absurde Einlagen. Komplettiert wird das Ensemble durch Mären Fulge in der Rolle der Theaterchefin Mansfield, Christiane Richwien als Molly, Norina Schreyer als Kellnerin und Manfred Sax, der nicht nur die Songs am Klavier begleitet, sondern den Abend auch als verstorbener Theatergründer William Mansfield eröffnet.

Wenn man genau hindenkt, tun sich an diesem Abend auch einige Parallelen zum wirklichen Leben - etwa im Jungen Theater - auf, was eher ein Zufall sein dürfte. Dass sich dereinst auch in Göttingen ein Feinripp-Produzent als Retter aus der Not findet, bleibt aber wohl doch nur ein Bühnen-Traum.

Michael Schäfer



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Die letzte Änderung war am: 13.03.2004
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