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Kritik des GT vom 19.01.2005
Papa im Handgepäck
„Das kalte Kind“ im Theater im OP
Wieder einmal hat sich das Göttinger Theater im OP eines zeitgenössischen Stoffes angenommen. „Das kalte Kind“ von Marius von Mayenburg, Dramaturg und Hausautor an der Schaubühne in Berlin hatte am Sonntag in der Inszenierung von Stefanie Kuschill umjubelte Premiere.
Von Peter Krüger-Lenz
Die älteren lieben sich nicht mehr, vielleicht haben sie es nie getan. Die anderen leben miteinander, können sich aber nicht ausstehen. Bei einem dritten Pärchen ist die Ehe von Anfang an verkorkst, und das kleine Pflänzchen der Zuneigung, das gerade erste Blüten trägt, ist auf kargem Boden aufgegangen. „Das kalte Kind“ heißt die tragische Farce des 1972 geborenen von Mayenburg, in der der Autor von den Schwierigkeiten der Geschlechter im Zusammenleben schreibt. Kommunikationsgestört prallen sie aufeinander und machen sich das Leben zur Hölle.
Von Mayenburg treibt die Situation – wie es sich für einen zeitgenössischen Autor gehört – klug auf die Spitze. Der erste Urlaub in Thailand führt zu des Gatten Tod, den Weg zurück nach Deutschland legt er in der Urne im Handgepäck der Ehefrau zurück. Die Familie ist über den Tod des Erzeugers nur bedingt bestürzt, und nebenbei entwickeln sich Beziehungsdramen hin zur Katastrophe.
Schlimm genug
Stark agieren die meisten Schauspieler, die dem Text mit einer feinen Gelassenheit begegnen – besonders Susanne Müller als Mutti. Hier wird nichts überdramatisiert, die Lage ist schon schlimm genug. Beeindruckend: Jason Kawena als wunderbar schüchtern-höflicher Exhibitionist Henning. Schade, dass die Akteure auf einer zwar aufwändig gestalteten, aber schwer bespielbaren Bühne (Idee: Jürgen Stenzel) Gefahr laufen, sich Bänder zu reißen. Ach, wird schon gut gehen.
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Ab 9. Oktober |
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Beginn : jeweils 20.15 Uhr
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