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2010 :: Februar
 

Mit offenem Visier

Theaterkritik des GT zur Premiere vom 09. Februar 2010

Wohl kaum ein Autor hat seine Figuren zu einer derartig brutalen Selbstentblößung getrieben wie Edward Albee in seinem Stück „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“. Roman Kupisch hat es im studentischen Theater im OP (ThOP) in Göttingen inszeniert – und seinen Schauspielern dabei einiges abverlangt. Aber auch das Publikum leidet drei Stunden lang mit. Die Premieren-Besucher feierten den Ehekrieg ausgiebig.

Nur eine Nacht lang begleiten die Zuschauer zwei Paare, die sich gerade erst auf einer Party kennengelernt haben und am gleichen Abend noch zu später Stunde zunächst freiwillig aufeinander prallen – eine Nacht, die es in sich hat. Martha ist Tochter des Rektors der Universität, an der George lehrt. Seit Jahren sind die beiden nun schon verheiratet, seit Jahren quälen sie sich in einem zermürbenden Ehekrieg, der nicht verborgen, sondern mit heruntergeklapptem Visier geführt wird. Sie machen sich gegenseitig fertig, gerne auch vor Publikum. Sie scheinen sich abgrundtief zu hassen – doch warum bleiben sie zusammen? Das ist die zentrale Frage, die ein Regisseur mit seinem Ensemble zu klären hat.

Kupisch hat diese Frage geklärt, und wie es sich gehört, der Spannung wegen auch erst gegen Ende. Dann wird klar, dass die beiden Hassliebe miteinander verbindet – mehr Liebe als Hass. Diese Wendung will weit- und vorsichtig vorbereitet sein. Dazu gehört, dass Martha, vor allem aber George ihr Gefecht – beide sind zynische Intellektuelle – nicht mit Getöse, sondern mit leisen, bösen Tönen austragen. Dafür wird im ersten Teil der Inszenierung zu viel geschrien. Das zerrt bisweilen an den Zuschauernerven.

Doch spätestens nach der Pause, die Jungspunde Nick und Putzi sind, dem Stoff entsprechend, längst zu Staffage degradiert, haben Peter Schubert als George und Alina Halverscheidt als Martha sich ganz tief in ihre Rollen eingefunden und sich in ihrer Arena orientiert. Gerade gegen Ende gelingen ihnen bemerkenswert berührende und zärtliche Momente.

Die Bühne, für die Kupisch, Heiko Matthias und Ulf Janitschke verantwortlich zeichnen, ist, dem Stück entsprechend, schlicht: Sofa, Sessel und Anrichte reichen, um den Schauplatz Wohnzimmer zu beschreiben. Ob allerdings Geschichtsprofessor George diesen Raum so mit Unterlagen zumüllen würde, wie auf der ThOP-Bühne geschehen, ist zweifelhaft.

Peter Krüger-Lenz


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Die letzte Änderung war am: 14.02.2010
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