Nichts,
aber auch gar nichts, läuft so, wie es in einer Familie laufen
soll: Der Hausherr ist schon länger tot, die Baronin wird
von einem General a.D. umschwänzelt, die Damenbedienung Hermine
bändelt mit dem Schlosser an, und der junger Herr Baron Jaromir
ergießt sich in minderbegabten Romanversuchen.
Doch "der Tropfen, der den Becher bringt zum
Überfluss", ist Jaromirs neue Idee, seine Mätressen
gleich paarweise auf das Gut einzuladen - trotz Ehefrau Anna und
zwei Kindern, zum frivolen Zeitvertreib und um sein neuestes "Werk"
mit brisanten Details zu ergänzen. Und niemand scheint dem
etwas entgegensetzten zu wollen.
Wenn da nicht der etwas eigenwillige Hausdiener
Theodor wäre, der die Sache in die Hand nimmt, um "das Ganze
wieder in Ordnung" zu bringen...
Da wird gelogen, geflirtet, gezankt, und vor
allem intrigiert. "Der Unbestechliche" ist eine Komödie,
die im zeitlosen Raum von Verrat und Lüge, Moral und höherer
Gewalt spielt, in dem der Diener Theodor ("Gottes Geschenk") gnadenlos
die Fäden zieht, so dass die Frage nach Herr und Diener schon
fast wieder beantwortet werden kann.
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