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: : Sonnabend, 27. April 2024 : :

Kabale und Liebe
von Friedrich Schiller

Das GT schreibt: Charakterstudie - bissig und zeitlos

Auch wenn das Pathos des 1784 uraufgeführten Trauerspiels von Friedrich Schiller schon früh heftige und ablehnende Reaktionen hervorrief (“Mit welcher Stirn kann ein Mensch doch solchen Unsinn schreiben", K. Ph. Moritz), gilt “Kabale und Liebe" heute als eine präzise Sozialstudie seiner Zeit.

Als vehemente Kritik gegen den Feudalstaat und die kleinbürgerliche Familie mit ihren rigiden Forderungen nach sexueller Reinheit, Gehorsam gegenüber dem Vater und Befolgung der religiösen Gebote. Neben dem Ständekonflikt des 18. Jahrhunderts ist das Thema der unbedingten Liebe hervorzuheben. Dass “Kabale und Liebe" aber auch als Charakterstudie von zeitloser Gültigkeit funktionieren kann, bewies die Premiere am Mittwoch im ThOP, inszeniert von Christine Nitschke und Britta Naujoks.

Ein karges Bühnenbild muss reichen: Auf der rechten Seite dienen weiße Plastikstühle und ein Tisch dazu, das kleinbürgerliche Milieu darzustellen. Verstreute Frauenzeitschriften lassen auf den Charakter der Millerin schließen. Und auf den Bezug zur heutigen Zeit, den auch die Kleidung der Schauspieler unterstützt. Auf der rechten Seite befindet sich ein Sekretär und ein Stuhl. Das ist der Saal der Präsidentin. In dieser Inszenierung trägt Ferdinand die Konflikte mit seiner Mutter aus, und nicht mit seinem Vater. Wenn Lady Milford auftritt, ist die
Bühne mit einem bunten Schemel und einem kleinen Tischchen dekoriert.

Ausnahmslos alle Darsteller brillieren in ihren Rollen. Da ist zum Beispiel die Millerin, gespielt von Margret Henkel, die die dümmliche Hausfrau ebenso gut mimt wie etwa Ekel Alfreds Frau in “Ein Herz und eine Seele". Da ist der Sekretär Wurm, herrlich widerlich und schleimig dargestellt von Valentin Alpers. Hofmarschall von Kalb (Joachim Haß) erinnert mit seinen blinkernden Kuhaugen an den Komödianten Bastian Pastewka. Das Böse, Intrigante wird von Ilka Dinkelmann als Präsidentin von Walter locker aus dem Ärmel geschüttelt. Und die Liebenden - Luise (Lissi Fromme) und Ferdinand (Daniel Setzer) - natürlich ganz in Weiß, wie es sich für die unschuldige, reine Liebe gehört. Auch wenn man den Giftmord am Ende des Dramas längst nicht mehr versteht (hätte man sie doch einfach zusammenkommen lassen, nach ein paar Jahren wäre das Thema Liebe sowieso erledigt gewesen, immerhin war Luise erst 16 Jahre!), das Stück sorgt auch heute noch für erbauliche Unterhaltung.


Ina Bösecke

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Die letzte Änderung war am: 18.08.2003
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