"Ich werde keinen Ruhm besitzen, weder zu Lebzeiten noch posthum,
sondern einen dritten..."
Der russische Dichter Vladimir Kazakov (1938
in Moskau geboren, gestorben in Moskau 1988) begann mit Prosa, begann
dann, Gedichte zu schreiben, und entschied sich endgültig für die
Prosa. Dostoevskij, dann Chlebnikov, dann Gogol und Krucenych - die
Reihenfolge, in der er gelernt und sich hat inspirieren lassen.
Kazakov greift zurück auf die Traditionen der Groteske und des
Absurden in der russischen Literatur, auf die Avantgarde der zwanziger
Jahre. In seiner merkwürdig strengen, gläsernen, scharfen, kalten Welt "agieren" den Menschen gleichgestellt und gleichberechtigt: die steinernen Wände, Hausmauern, Hausdächer, Fenster, der Spiegel, die Uhr in einer Zeit, die von Uhren gar nicht meßbar erscheint; eine Zeit, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einer beherrschenden Gleichzeitigkeit verschmelzen. In dieser
Gleichzeitigkeit sind die Menschen oder Personen: Geister,
Erscheinungen, Spiegelungen, Stimme gewordene Erinnerungen, die, in
der Stille der Kazakovschen Welt, mehr schweigen als reden.
UNTERBRECHEN SIE MICH NICHT!
Inszenierung: Oliver Gehrke
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